Spanier Rafael Cabrera-Bello auch am zweiten Tag vorne – Deutsches Quintett will am Wochenende angreifen.

München. Ein Spanier an der Spitze, viel Bewegung im Feld und ein enttäuschter Martin Kaymer: Die zweite Runde der BMW International Open bot den 16.500 Zuschauern im GC München Eichenried nicht nur hochklassiges Golf, sondern auch ein dramatisches Finale.

Alleiniger Führender ist nach 36 gespielten Löchern Rafael Cabrera-Bello (-12). Damit konnte der 31-Jährige eine beeindruckende Serie ausbauen: Die vergangenen sechs Runden der BMW International Open beendete Cabrera-Bello jeweils auf Platz eins im Klassement. Im vergangenen Jahr hatte er im Golf Club Gut Lärchenhof den Sieg erst in einem spektakulären Stechen verpasst. „Ich stehe genau dort, wo ich stehen wollte, und mein Spiel ist gut“, sagte Cabrera-Bello. „Ich habe das Gefühl, dass die Dinge in meine Richtung laufen. Noch ist aber nichts gewonnen.“ Der schärfste Verfolger des Führenden ist James Morrison (England), der sich mit einer 66er Runde weiter nach vorn spielen konnte.

Für Dramatik sorgte Martin Kaymer (-1) auf der Schlussbahn: Nach einem Schlag ins Wasser, langen Diskussionen über die „Drop Zone“ und Pech auf dem Grün verpasste der Sieger der BMW International Open 2008 um zwei Schläge den Cut. „Ich habe mich gut zurückgekämpft und auch viele gute Schläge gezeigt. Leider sind wenige Putts gefallen. Dann war das natürlich ein bitteres Ende an der 18. Das ist sehr enttäuschend, gerade hier in Deutschland“, meinte Kaymer.

Der bestplatzierte deutsche Pro ist Marcel Schneider. Auf seine starke 68er Runde zum Auftakt ließ der 25-Jährige am Freitag eine 70 folgen – und belegt mit einem Score von 6 unter Par den geteilten 13. Platz. „Bisher treffe ich den Ball ganz gut“, meinte Schneider. „Das gibt natürlich viel Selbstvertrauen. Anders als sonst habe ich dieses Jahr keine einwöchige Pause vor der BMW International Open eingelegt, sondern noch ein Turnier eingeschoben. Das scheint sich positiv auszuwirken. Ich gehe mit einem großartigen Gefühl ins Wochenende. Die vielen Zuschauer motivieren mich sehr.“

Der Münchener Florian Fritsch (-4) schaffte als geteilter 38. den Sprung ins Wochenende, während sich Max Kieffer (-3) nach einer schwierigen Auftaktrunde steigern und ebenfalls sein Ticket für die Finalrunden lösen konnte. Der BMW Golfsport Botschafter meinte: „Mit einem Birdie aufzuhören, ist immer eine schöne Sache. Insgesamt bin ich bisher nicht unzufrieden. Gestern fand ich noch nicht richtig in mein Spiel, heute waren dafür viele gute Schläge dabei. Ich bin froh, am Wochenende dabei zu sein. Ab jetzt braucht man sich keinen Kopf mehr zu machen und kann das Turnier noch mehr genießen.“

Auch Marcel Siem (-3) und Anton Kirstein (-3) bleiben den deutschen Fans im GC München Eichenried am Samstag und Sonntag erhalten. Siem sagte mit einem Augenzwinkern: „Ich habe meinen ersten Cut auf der European Tour in diesem Jahr geschafft. Jetzt ist mir alles egal – und ich werde morgen richtig Gas geben.“

Für einige weitere „große Namen“ im Feld ist das Turnier hingegen ebenfalls bereits nach zwei Tagen beendet. Camilo Villegas (+3, Kolumbien) gehörte zu jenen Pros, die den Cut verpassten. Genauso erging es Y.E. Yang (+7, Südkorea), Nicolas Colsaerts (-2, Belgien), Vorjahressieger Fabrizio Zanotti (-2, Paraguay) und Matteo Manassero (+6, Italien). Auch Dominic Foos (+2) und Stephan Jäger (+8) sind nach zwei Runden nicht mehr dabei.

 

Foto: Rafa-Cabrera-Bello