Große Ehre: Nach den British Open zum Aschheim Golf Cup
Europameister Matthias Schmid spielte beim 1. Golfpark München Aschheim Golf Cup mit

von Conny Konzack

Seine Meldung kam überraschend und unverhofft: Matthias Schmid, 21, vor zwei Wochen im österreichischen Atzenbrugg sensationell Europameister der Amateure geworden und gleich danach als einziger Deutsche bei den British Open im irischen Royal Portrush (u.a. von Tiger Woods) „geadelt“,  erschien am vergangenen Samstag, 27. Juli plötzlich im Golfpark – und spielte den 1. Golfpark München Aschheim Golf Cup der 1.Herren-Mannschaft mit. Spektakulär, was seine Schläge und den Bruttosieg mit 39 Punkten betraf, unspektakulär und bescheiden im Auftritt. Ein „homo sympaticus“, wie abends bei der Siegerehrung mit Tombola alle Teilnehmer empfanden.

Den überraschend Auftritt des neuen deutschen Golfstars hatten die Aschheimer seiner Freundin Nora Nölke, 20, zu verdanken – die ihren Liebsten einfach mal für eine gemeinsame Runde im Heimatclub mit meldete. Die beiden sehen sich eh nur alle vier Monate, die Münchnerin studiert in Gießen und er an der Uni Louisville im US-Staat Kentucky, Financal Business. Es wurde ein kurzweiliger Nachmittag zum Staunen – für Mitspielerin Simone Grönemeyer, der die Anwesenheit eines Könner prompt zum Bruttosieg verhalf – und für Aschheim-Chronist und (Golf-)Journalist Conny Konzack, der schwärmte: „Auch wenn ich schon mehrere ProAms mit Weltklasseleuten mitspielen durfte, war es ein wahres Geschenk, neben Matthias fünf Stunden lang Anschauungsunterricht zu bekommen! Diese Ruhe und Konzentriertheit und diese Gelassenheit, die er auch dann zeigt, wenn die Schläge aus seiner Sicht mal nicht perfekt waren! Beeindruckend! Seine Abschläge waren so lang, wie ich kaum schauen kann, seine Tipps für Nora knapp, kurz und präzise. Ich dachte immer: Ist der Kerl sprachfaul – oder so cool?“

Die Antwort gab mir Nora: „Matthias ist auf dem Golfplatz derart fokussiert, dass er auch gar nichts hört, wenn ich mal etwas sage. Der denkt nur an den nächsten Schlag!“

 

Auch, als er vom ersten Shakehand mit seinem zweiten Idol Tiger Woods sprach, blieb er sachlich, wo andere wohl schier ausgeflippt wären. Matthias sagte: Tiger begrüßte mich im Locker Room, herzlich und völlig normal. Ich glaube, der wußte nicht einmal, dass ich ein Rookie war, aber er war sehr höflich, hat sich fürs Bild neben mich gestellt und mir vermittelt, dass er nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein ganz Großer ist.“

Was mich, der seit 20 Jahren Mitglied in Aschheim ist, enorm freute, war Matthias Meinung über den Golfpark: „Der gefällt mir nicht nur, weil er so saftig grün ist, sondern interessante, immer abwechslungsreiche Löcher hat. Herrlich zum Trainieren…!“ Wenngleich ich den Eindruck hatte, unser Traumplatz ist für den 1.90 m-Hünen einfach ein bissl zu kurz. Wir haben mehrfach Bälle dort gesucht, wo ich in 20 Jahren noch nie war. Zum Beispiel, nachdem Matthias‘ an Loch  15 zu lang war…nach dem Abschlag mit einem Holz 3! Und mir fiel auf, welchen Respekt er dem Platz zollte. Kein bisschen überheblich, jeder Gedanke, jede Regung mit Sachlichkeit und weit weg von einem Highflyer. Auch gefällt mir seine Zukunftsplanung: Matthias will die noch fehlend zwei Jahre Studium fertig machen und dann erst Profi werden, was ja mit 23 nicht zu spät ist.

Und dann gefiel mir noch eines: Die sympathische Rede beim Clubturnier der 1. Herrenmannschaft und die Tatsache, dass der 21jährige Oberpfälzer, der für Herzogenaurach in der Bundesliga spielt, sich auch schon mal ein zweites Bier gönnte, machte ihn noch sympathischer…

Ich lege mich mal fest. So bodenständig, normal und fokussiert, wie sich Matthias Schmid in Aschheim gab, so sehr bin ich nach über 20 Jahren Golf-Berichterstattung sicher, dass wir noch viel Gutes von ihm hören werden.

Foto: Matthias Schmid mit Conny Konzack

v.l.n.r., Geschäftsführer Jochen Hornig, Matthias Schmitt, Nora Nölke, Vertriebs-und Marketingleiter Vincent Weinzettel