Aschheim, 19. Juli 2017. Golfpark München Aschheim setzt mit einem neuen Turnier-Format am 10.September wieder Akzente
(Aschheim, 19.07.2017) Im Golfpark München Aschheim (GPMA) soll am Sonntag, 10. September 2017, erstmals in Deutschland ein Inklusionsturnier zwischen Jungen und Mädchen der Jugendmannschaft (bis 18 Jahre) und Golfern*innen mit Behinderung (ohne Altersbegrenzung) ausgetragen werden.
Projektträger dieser Sportveranstaltung mit dem Titel “Inklusion Pur: Jugend meets Handicap Stars” ist der gemeinnützige Förderverein „Jugend Förderverein Golf in Aschheim e.V.”
Bei diesem Inklusionsturnier spielen jeweils ein Jugendlicher (m/w) und ein(e) Golfer*in mit Behinderung im Team zusammen. Das Teilnehmerfeld wird auf beiden Seiten (behindert bzw. nicht-behindert) jeweils ca. 20 gesetzte Spieler*innen (also insgesamt ca. 40 Aktive) umfassen, die bei einem gut zweistündigen und regel-konformen 9-Loch-Wettspiel (2er Scramble) auf Augenhöhe ihre Kräfte messen sowie auf dem Platz und danach das sportlich-inklusive Gemeinschaftserlebnis empfinden und teilen.
“Ziel des Projekts ist es, jungen Menschen mit einem Höchstmaß an Praxisnähe und durch hautnahes Erleben die Bedeutung und Faszination von Inklusion zu vermitteln”, sagt Jochen Hornig, Geschäftsführer des Golfparks München Aschheim.
Dieses – auch pädagogisch und didaktisch anspruchsvolle und so bislang noch nicht praktizierte – Modell soll, so Hornig “auch Anreize zur Nachahmung und Adaptierung in weiteren Golfclubs geben”. Im Vorfeld dieses Inklusionsturniers werden die Aschheimer Jugendlichen bei ihren Trainingseinheiten auf der Driving Range informell von zwei Golfern mit Behinderung in das Thema und seine Besonderheiten eingeführt und zielgerichtet vorbereitet. Ihre Fragen werden also von denjenigen beantwortet, die sich in der Sache am besten auskennen.
Die unter Regie der spezialisierten Proette Elizabeth Höh seit mehreren Jahren bestehende Trainingsgruppe von rund 30 Golfern*innen mit Behinderung trägt im Golfpark München Aschheim den Namen “Handicap Stars”. Etwa ein Dutzend dieser Sportler mit Schwerbehinderung (GdB 50+, Jugendliche und Erwachsene) sind durch Schlaganfälle/Gehirnblutungen, Gehörlosigkeit, COPD, Lungentransplantationen, Down-Syndrom etc. gesundheitlich gehandicapt. Sie verfügen aber gleichwohl über eine offizielle Turnierreife – oder sie arbeiten daran.

Um auch weitere Behinderungsklassen zum Beispiel “Blind”, “Amputationen im Bereich Bein/Arm
(„Conterganer”), “Rollstuhlfahrer“ (querschnittsgelähmt), “Mental”, „Kleinwuchs“ und “Sonstige”
(mit nicht sichtbaren Behinderungen) bei diesem Turnier einzubeziehen, haben die Aschheimer
„Handicap-Stars“ ihr Team mit einigen externen Spielern*innen aus diesen Kategorien verstärkt.
Mit dem jugendlichen Pascal Ferreira-Schramm (Bein) und dem Holledauer Senior Alois Krabatsch
(Blind) gehen auf Seiten der „Handicap Stars“ gleich zwei amtierende deutsche Meister im
Golfsport für Menschen mit Behinderungen an den Start.
Welch hohen Stellenwert man in der deutschen Golfszene dieser Aschheimer Turnier-Innovation
zumisst, zeigt sich daran, dass Norbert Löhlein, Präsident des Bayerischen Golfverbandes (BGV),
bei den BMW-Open spontan die Schirmherrschaft des Inklusions-Wettspiels der Gehandicapten
mit der Jugendmannschaft am 10.9. übernommen hat. Auch der deutsche Spitzenspieler Florian
Fritsch habe laut Elizabeth Höh (Fritsch war mal ihr Schüler) sein Kommen in Aussicht gestellt.
Unter den Zuschauern werden zudem Politiker, Mediziner, Trainer, Golfclub-Manger, Journalisten und weitere Multiplikatoren sein. Sie alle wollen sich in Aschheim ein Bild darüber machen, wie
Inklusion unter Einbeziehung der Jugend auf dem Golfplatz funktionieren kann.
(Text: Friedrich Bräuninger, Inklusionsbeauftragter des GPMA)

Bildunterzeile:
Jugend erlebt Spannung und Freude der Inklusion: Golfbunker-Szene bei den Internationalen
Behinderten-Meisterschaften in Aschheim 2015. (Foto: Bräuninger)