Im Rahmen des feierlichen PGA Galaabends im Saal des Steigenberger Drei Mohren in Augsburg feierte die PGA of Germany am Samstagabend ihre verdienten Mitglieder und verlieh die PGA Awards 2014. Der PGA Teacher of the Year Award ging an Ted Long vom GC Mannheim-Viernheim, Ken Williams vom Golfclub München Eichenried wurde als PGA Jugendtrainer des Jahres ausgezeichnet. Erfolgreichste Turnierspieler waren im letzten Jahr Sandra Gal aus Düsseldorf und Martin Kaymer aus Mettmann.

München/Augsburg − Es war ein festlicher Abend im Steigenberger Drei Mohren in Augsburg, wo die PGA of Germany mit über 250 Mitgliedern und Gästen mit einer großen Gala in die Saison 2015 startete. Traditionell zeichnet der Berufsverband in diesem Rahmen die Besten seiner Zunft aus, ehrt die erfolgreichste Spielerin und den erfolgreichsten Spieler der zurückliegenden Saison und zollt ebenso den herausragenden Golflehrern in ihren Reihen Anerkennung. Der beste Lehrer, Trainer und Coach der letzten Saison war nach dem überwältigenden Votum der rund 1900 Mitglieder des Verbands Theodore “Ted” Long vom GC Mannheim-Viernheim. Der hatte 2014 nicht nur das Herrenteam des Clubs zum Sieg bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft gecoacht, sondern unter anderem auch Moritz Lampert zu drei Turniererfolgen auf der Challenge Tour und damit zum direkten Aufstieg auf die European Tour verholfen.

Am 14. März 1960 in Fort Belvoir in Virginia in den USA geboren, erlernte Theodore Long zunächst den Beruf des Diplominformatikers, arbeitete später als American Football- und Softball-Trainer – und war selbst ein hervorragender Tourspieler im Golf: Vier Jahre lang ging er auf der European Challenge Tour auf die Jagd nach Birdies und Preisgeldern. Nach seiner Ausbildung zum PGA Golfprofessional im Heidelberg U.S. Golf Club und der erfolgreichen Golflehrerprüfung am 11. November 1988 galt seine große Leidenschaft als Trainer von Beginn an dem Leistungsport. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert arbeitet er nun in diesem Metier. Seine Schützlinge betreut er zum Großteil seit deren Kindesalter und begleitet sie durch alle Entwicklungsphasen ihres Spiels. Er erkennt Talente und fördert sie, motiviert seine Spieler zu vollem Engagement im Training und verschafft ihnen die spielerischen Mittel, Bestleistung zu zeigen, wenn es zählt: Im Wettspiel. Und all das, ohne dass der Spaß zu kurz kommt. Long: “Wir sollten als Trainer immer daran denken, dass wir mit Menschen arbeiten. Jeder freut sich auf die Stunde mit uns. Dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein. Wir dürfen uns nie an dem Besten unserer Schüler messen, immer am Schlechtesten.”

Ted Long zeigte sich tief bewegt von der Auszeichnung seiner Berufskollegen: “Ich bin der glücklichste Mensch, der jemals diesen Award entgegennehmen durfte”, so der US-Amerikaner, der sich als Trainer seit 1988 dem Golf-Leistungssport verschrieben hat. “Trainiere, als ob du der Schlechteste wärest, und spiele, als ob Du der Beste wärest”, lautet einer seiner Leitsätze, mit denen er seine Schützlinge zu Höchstleistungen motiviert. Long: “Kinder zu trainieren und sie auf ihrem Weg im Leistungsgolf zu begleiten, das ist großartig. Es freut mich ungemein, dass der Verband und meine PGA Kollegen diese Arbeit schätzen und mir mit diesem Award ihre Anerkennung zeigen.”

Ganz auf die Arbeit mit dem Nachwuchs hat sich Ken Williams spezialisiert, der PGA Jugendtrainer des Jahres 2014, Head Professional des Golfclub München Eichenried. Insbesondere mit den AK-14-Jungen gelangen dem 55-Jährigen Engländer überragende Erfolge auf Landes- und Bundesebene. So gewannen sie mit 98 Schlägen Vorsprung die Bayerische Mannschaftsmeisterschaft, holten im Einzel Gold und Silber. In der AK 12 gab es Silber, in der AK 18 Bronze – sowohl im Einzel als auch im Teamwettbewerb. Sein Schüler Moritz Lammel wurde Deutscher AK-14-Meister, das Team holte auf Bundesebene Platz 2. Beim Jugendländerpokal stellte der GC München Eichenried drei Spieler für Bayern – der Freistaat holt souverän Gold. Mit Thomas Rosenmüller und Moritz Lammel coachte Ken Williams zwei seiner Schützlinge ins Junior Team Germany. Und sein ehemaliger sportlicher Zögling Stephan Jäger, den er noch immer trainiert, qualifizierte sich in den Vereinigten Staaten sensationell für die web.com Tour, die 2. Liga der Herren in den USA. Jäger sagt über Williams: “Er hilft den Kindern zu verstehen, dass viele Dinge im Leben nicht einfach aus dem Nichts kommen, sondern dass man stur und konzentriert seinen Weg gehen muss. Nicht aufgeben, auch wenn es mal schwierig ist. Nicht abheben, auch wenn es allzu gut läuft. Den Sport und seine Werte verstehen – und leben! Er ist für die Kinder der Beste.”

Ken Williams ist selbst dreifacher Vater, und ganz sicher hilft ihm auch das, seine Begeisterung fürs Golf so erfolgreich an den Clubnachwuchs weiterzugeben. Seit 1981 ist er PGA Golfprofessional, zehn Jahre später kam er nach Deutschland, 1992 dann zum Golfclub München Eichenried. Dreimal hat er dort die BMW International Open mitspielen können und dabei sein eigenes hervorragendes Spielvermögen unter Beweis gestellt. Vor allem aber hat er den Golfclub München Eichenried in den vergangenen 20 Jahren zu einem “Jugendclub mit Leistungsanspruch” gemacht, so Claudia Lammel, die Jugendwartin von Eichenried. “Ken Williams brennt leidenschaftlich für diese Aufgabe, ebenso wie seine jungen Schüler für ihn brennen”, so Lammel.

Langfristiges Ziel des PGA Jugendtrainers des Jahres: “Ich möchte den Golfclub München Eichenried zur Nummer 1 in Deutschland in Sachen Jugendförderung machen”, so Williams. “Ich liebe die Arbeit mit den Jugendlichen, das ist der schönste Job der Welt!” Eines seiner Erfolgsgeheimisse: “Es geht darum, die Kinder ernst zu nehmen. Wenn sie spüren, dass wir sie ernst nehmen und respektieren und sie zur Selbständigkeit erziehen, dann können wir sie gewinnen und motivieren – ein Leben lang.”

Motivation war an diesem Abend im Steigenberger Drei Mohren immer wieder ein Schlüsselwort für den Weg zum sportlichen Erfolg, und das gilt gleichermaßen für den Nachwuchs wie für die etablierten Tourspieler. Neben den Auszeichnungen für die besten Trainer unter den Mitgliedern der PGA of Germany galt es ebenso, die erfolgreichsten Spieler zu ehren, die auf der sportlichen Bühne für Siege sorgen und für mediale Aufmerksamkeit. Beide Preisträger konnten die Awards in diesem Jahr nicht persönlich entgegennehmen, Sandra Gal und Martin Kaymer spielten am Wochenende der PGA Gala in Thailand beziehungsweise in Florida um Ranglistenpunkte und Preisgelder.
Die Düsseldorferin Sandra Gal, geboren am 9. Mai 1985, absolvierte 2014 eine starke Saison auf der LPGA Tour und zeigte mit Platz 4 bei der Ladies German Open, dass sie auch in Europa zu den besten Tourspielerinnen gehört. Für die 29-Jährige ist es die erste Auszeichnung ihrer Karriere als PGA Player of the Year, und sie ließ herzliche Grüße senden und das Versprechen, bei der Honda LPGA Thailand besonders gut abzuschneiden – was ihr letztlich mit Platz 7 auch eindrucksvoll gelang.

Geboren wurde Sandra Gal am 9. Mai 1985 in Düsseldorf. Richard von Weizsäcker war damals Bundespräsident, Forscher entdeckten das Wrack der Titanic am Meeresgrund und Boris Becker gewann in England als erster Deutscher das Tennisturnier von Wimbledon. Zu ihrem 5. Geburtstag schenkten die Eltern der kleinen Sandra bunte Golfschläger aus Plastik, die fortan ständige Begleiter im Urlaubsgepäck der Familie waren. Mit 14 Jahren wurde das Urlaubshobby Golf schließlich zur sportlichen Leidenschaft: Sandra begann regelmäßig zu trainieren und spielte sich binnen weniger Jahre in die deutschen Nationalkader. 2007 trat sie bei der Qualifying School der LPGA Tour an und erspielte sich auf Anhieb das Startrecht für die LPGA Tour, wo sie am 1. Januar 2008 ihre Profikarriere begann. Die 1. Liga des Golfsports in den USA ist seither Sandra Gals sportliche Heimat. Ihr bisher erfolgreichstes Jahr war 2011, als sie im März bei der Kia Classic in Kalifornien ihren ersten Turniersieg feierte, und im September mit dem Team Europa den Solheim Cup im irischen Killeen Castle gewann. Bis heute hat sie über drei Millionen Dollar an Preisgeldern gewonnen, und sie gehört zu dem Kern von Spielerinnen der LPGA Tour, die jederzeit ein Turnier für sich entscheiden können. Und auch wenn sie auf der Ladies European Tour an den Abschlag geht, der sie seit 2011 angehört, ist ein Podestplatz immer in Reichweite, so wie 2014 bei der Ladies German Open im GC Wörthsee, als sie Vierte wurde und Siegerin der Herzen.

Bereits zum siebten Mal erhält Martin Kaymer den PGA Player of the Year Award bei den Herren. Nachdem er die Wahl von 2006 bis 2011 sechsmal in Folge für sich entschieden hatte, musste er 2012 Marcel Siem und 2013 Maximilian Kieffer den Vortritt lassen. Umso eindrucksvoller triumphierte er nun erneut mit einer überragenden Saison 2014. Mit seinem Turniererfolg bei der US Open feierte er unter anderem seinen zweiten Majorsieg, außerdem holte er sich die Titel der The Players Championship und des Grand Slam of Golf, bei dem die vier Major-Sieger eines Jahres gegeneinander antreten. Dabei setzte sich Martin Kaymer auf den Bermudas gegen die Nummer 1 der Welt, den Nordiren Rory McIlroy, sowie gegen die beiden US-Amerikaner Bubba Watson und Jim Furyk durch. Watson hatte das Masters gewonnen, McIlroy siegte sowohl bei der Open Championship als auch bei der PGA Championship, weshalb sich Jim Furyk als bester Major-Spieler des Jahres ohne Sieg für den vierten Startplatz beim Grand Slam qualifiziert hatte. Hinzu kommt Kaymers Sieg mit dem Team Europa beim Ryder Cup, womit er seinen Anspruch auf den PGA Player of the Year Award für das Jahr 2014 eindrucksvoll untermauerte. Alle Bilder der Ehrungen gibt’s auf www.pga.de.