Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2015 Minus 34,1 Mio

Nach der Berechnung des von der IHK München und Oberbayern öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für Wirtschaftlichkeitsbewertung von Golfanlagen, Dr. Falk Billion, liegt das Gesamtvolumen der Jahresfehlbeträge gewerblicher deutscher Golfanlagen im Wirtschaftsjahr 2015 mit -34,1 Mio. € fast dreimal so hoch (Faktor 2,9) wie das der Jahresüberschüsse (+11,8 Mio. €).

Basis ist das elektronischen Unternehmensregister mit den Zahlen um die Jahreswende 2017/18. Dort sind insgesamt 719 Firmen mit dem Geschäftszweck „Golf“ gelistet, darunter Handelsgesellschaften, Reisebüros, Dienstleistungsfirmen, Produktionsunternehmen sowie Träger- und Betriebsgesellschaften von Golfanlagen.
Für das Jahr 2015 konnten dem Unternehmensregister Informationen über 474 gewerbliche Golfanlagen- Träger- und Betriebsgesellschaften, das sind etwa 65% aller bestehenden deutschen Golfanlagen, entnommen werden.

Von diesen 374 Gesellschaften haben im Wirtschaftsjahr 2015 nur 167 also 44,7% Gewinne in Form von Jahresüberschüssen nach AfA und Zinsen erwirtschaftet, und zwar im Durchschnitt in Höhe von rd. +55.500 € pro Anlage. 207 also 55,3% der 374 Gesellschaften verzeichneten Verluste (Jahresfehlbeträge nach AfA und Zinsen), und zwar im Durchschnitt in Höhe von -130.000 € pro Anlage.

Aus den Ergebnissen der ausgewerteten 374 Golfanlagen hochgerechnet auf die Gesamtzahl von 474 gewerblichen Golfanlagen ergibt sich eben der wesentlich höhere Verlust.

Eine Auswertung der Jahresergebnisse für das Jahr 2016 erbringt derzeit noch keine konkreten Ergebnisse, da für das Jahr 2016 die Jahresabschlüsse von nur 125 gewerblichen Golfanlagen veröffentlicht sind.

Fazit des Sachverständigen: In Deutschland gibt es Golfanlagen, die (tw. über Jahre hinweg) beträchtliche Jahresfehlbeträge erwirtschaften und ihre die ihre Abschreibungen nicht verdienen. Es gibt Golfanlagen deren Kapitaldienstfähigkeit (planmäßige Zahlung von Zins und Tilgung auf Darlehensverbindlichkeiten) tendenziell gefährdet ist und die Finanzierung anstehender Ersatzinvestitionen nicht gesichert ist. Aufgrund hoher Verbindlichkeiten sind die Anlagen buchmäßig überschuldet. Teilweise laufen deren Grundstücks-Pachtverträge in absehbarer Zeit aus. Bei manchen Anlagen liegt der Verkehrswert/Marktwert unter dem Sachwert der Investitionen.

Appell an viele deutsche Golf-Anlagen: „Zukunftssicherung“. Dazu gehört die objektive Analyse der wirtschaftlichen Lage und Definition der Zielsetzungen. Wirtschaftlichkeit verbessern um Betriebe fortführen zu können.

Zahlenquelle https://www.unternehmensregister.de/ureg/
www.billion.de