Alex Cejka im Interview vor der BMW International Open 2016.

Puhlheim. Alex Cejka absolviert für die BMW International Open (vom 23. bis 26. Juni im GC Gut Lärchenhof) einen seiner wenigen Auftritte in Europa. Der Routinier ist top-motiviert, vor den deutschen Golffans eine gute Leistung abzuliefern und spricht im Interview auch über seine guten Aussichten, Deutschland beim olympischen Golfturnier in Brasilien zu vertreten.

Alex, wie fühlt es sich an, wieder hier zu sein? Es ist einer der selteneren Besuche wieder in Europa…
Cejka: „Das Gefühl ist sehr gut. Ich habe im letzten Jahr leider nicht spielen können. Nun ist es wieder schön, zu Hause zu sein und wieder einmal vor Fans und Freunden zu spielen.“

Sie haben schon eine Proberunde gedreht. Wie spielt sich der Platz?
Cejka: „Er hat sich sehr lang gespielt. Es ist sehr nass, es hat sehr viel geregnet, wie ich gehört habe. Aber der Platz ist in einem sehr guten Zustand, die Grüns waren gut. Die Fairways waren noch ein bisschen nass in den letzten zwei Tagen. Aber da kann man nichts machen. Der Platz spielt sich schön, sehr viel Rough, muss ich sagen, ein bisschen länger als in den Jahren zuvor. Aber damit müssen wir alle leben.“

Das Wetter soll ja besser werden, angesagt sind Temperaturen von 30 Grad. Mögen Sie das, oder ist Ihnen das eher unangenehm?
Cejka: „Ich mag das, ich bin das gewohnt. Wir spielen in Amerika fast jede Woche bei 25 bis 30 Grad. Insofern ist das angenehmer. Ich bin das eher gewohnt als 14 Grad, bei denen ich am Montag hier gespielt habe. Das war schon frisch.“

In diesem Jahr gab es einige sehr gute Turniere, dann auch wieder welche, die nicht so gut für Sie liefen. Wie würden Sie ihre letzten Monate beschreiben?
Cejka: „Ich war in diesem Jahr bisher schon sehr viel verletzt. Dafür spiele ich eigentlich sehr gut. Ich habe jede Woche irgendetwas. Es ist ein schweres Jahr, aber ich hole das Maximum heraus. Ich hatte ein paar gute Ergebnisse, bei anderen Turnieren habe ich besser gespielt als gescored. Das ist halt im Golf ab und zu so. Ich bin eigentlich zufrieden, wie es dieses Jahr läuft.“

Auf ein Event fiebern alle Golfer in diesem Jahr hin: Olympia im August. Es ist noch nicht ganz entschieden, wer für Deutschland antritt. Wie wichtig ist Ihnen Olympia?
Cejka: „Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn das klappen sollte. Der Kampf um den zweiten Platz ist noch zwischen Kieffer, Siem und mir offen. Ich habe nicht gehört, wie die Abstände sind oder was wir machen müssen. Aber jeder muss sein eigenes Golf spielen, um sich dafür zu qualifizieren. Egal ob Olympia im Sommer oder Winter: Ich habe als Teenager jedes Turnier im Fernsehen verfolgt. Dass Golf zum ersten Mal nach so vielen Jahren wieder dabei ist, ist natürlich etwas Besonderes. Ich freue mich sehr darauf, wenn das klappen würde, für ein oder zwei Wochen im Olympischen Dorf zu sein, die Atmosphäre zu schnuppern und das Turnier mitzunehmen. Das wäre schon schön.“

Sie haben in Brasilien schon einmal gespielt. Wie ist es, dort zu golfen?
Cejka: „Ich habe vor zwei Jahren dort gespielt und fand es toll. Natürlich wird es bei Olympia ganz anders sein. Olympia ist etwas anderes als ein Web.com-Turnier. Wenn es klappen sollte und ich nach Rio darf, dann wäre das sehr schön.“

Dafür wäre ein gutes Ergebnis hier bei der BMW International Open natürlich ein Türöffner. Spielt das in dieser Woche irgendwie mit?
Cejka: „Ich würde hier natürlich gerne eine gute Leistung bringen, das ist klar. Immer wenn man am ersten Abschlag steht, will man eine gute Woche haben. Im Golf weiß man aber nie. Meine Form war gut in den letzten Monaten, obwohl ich immer eine Woche gespielt habe, eine Woche Pause hatte, wieder eine Woche gespielt habe. Ich bin ein bisschen eingerostet, weil ich in der letzten Woche leider gar nichts gemacht habe. Aber ich fühle mich gut und habe hier auf der Anlage schon vor einigen Jahren gute Ergebnisse erzielt. Das positive Feeling ist da.“

Sie sind schon mal Zweiter und Dritter gewesen, der erste Platz fehlt noch…
Cejka: „Ja, der erste fehlt noch. Das wäre natürlich schön, aber alle Spieler, die hier sind, sind gut. Die Ergebnisse sind immer zwischen 15 und 20 unter. In diesem Jahr vielleicht nicht ganz so niedrig. Aber man muss gutes Golf spielen, um vorne dabei zu sein. Egal auf welcher Tour, und egal in welcher Woche.“