Ben Parker ist der neue Deutsche Golflehrermeister. Bei der German PGA Teachers Championship 2022 im Golf Club Hardenberg in Northeim setzt sich der 35-jährige Professional des GC Gut Lärchenhof mit Runden von 68, 68 und 74 Schlägen souverän durch und verweist nach drei Durchgängen mit gesamt 6 unter Par Thomas Gögele (68, 71, 74/-3) und Titelverteidiger Dennis Küpper (71, 72, 72/-1) auf die Plätze 2 und 3. Bei den Damen ist erstmals Ann-Kathrin Lindner vom Burgdorfer GC erfolgreich, die vor Lokalmatadorin Aline Heurich und Titelverteidigerin Chrissy Germershaus triumphiert. Die DM der Senioren entscheidet zum zweiten Mal nach 2020 Martin Hastie vom GC Herzogenaurach für sich, der 2 unter Par spielt und damit für drei Runden einen Schlag weniger benötigt als Titelverteidiger Mark Stevenson; drittbester Senior ist Stuart McGregor.
Northeim – Zwei Tage lang zeigt er Golf auf hohem Niveau – in Runde 3 rettet er seinen komfortablen Vorsprung dann mit großem Kampfgeist ins Ziel und stemmt am Ende der German PGA Teachers Championship 2022 den mächtigen Siegerpokal der Herren in den Himmel über dem GolfResort Hardenberg: Der Engländer Ben Parker, erstmals bei der Deutschen Golflehrermeisterschaft am Start und überhaupt zum ersten Mal nach mehreren Jahren wieder im Turnier-Modus, sicherte sich den DM-Titel 2022 auf den Plätzen des GC Hardenberg im niedersächsischen Northeim und stellte nach den drei Turnierrunden glücklich fest: „Das hat wirklich großen Spaß gemacht, und im nächsten Jahr bin ich bei diesem wunderbaren Turnier ganz sicher auch wieder am Start!“
Der ehemalige Challenge-Tour-Spieler, der seine Ausbildung zum Fully Qualified PGA Professional in den Jahren 2019 bis 2021 als Quereinsteiger absolviert hatte und seither im GC Gut Lärchenhof unterrichtet, absolvierte an den ersten beiden Tagen der DM sowohl den Niedersachsen Course als auch den Göttingen Course des GC Hardenberg mit jeweils 68 Schlägen und ging mit drei Zählern Vorsprung vor Thomas Gögele (68+71) in die Finalrunde des Turniers, die alle Teilnehmer ein weiteres Mal auf den Niedersachsen Course führte. Und auch da legte Parker los wie ein Champion: Mit fünf Birdies auf den ersten sieben Löchern baute er seinen Vorsprung auf zeitweise neun Schläge aus und stellte später fest: „Ich habe super gespielt bis zu Loch 10 – dann war ich einfach platt. Ich habe sehr lange nicht trainiert und viel zu wenig selbst gespielt, das habe ich auf den letzten Löchern wirklich gemerkt und bin da deshalb etwas eingebrochen.“ Das mit dem mangelnden eigenen Training will er künftig ändern und wieder öfter auch selbst zum Schläger greifen: „Ich hatte keine Erwartungen für diese Woche, denn mein letztes Turnier war vor vier Jahren auf der Challenge Tour, und seither habe ich kaum Golf gespielt. Aber ich habe mir vorgenommen, wieder mehr zu spielen, denn es hat wirklich großen Spaß gemacht hier am Hardenberg. Das sind zwei sehr gute Golfplätze, und der Ball ist auf den Grüns auch sehr gut gerollt. Ich bin sehr glücklich!“
Ganz gleich auf welchem Golfplatz, und wenn auch das Coachen inzwischen an erster Stelle steht bei Ben Parker: Die Deutsche Golflehrermeisterschaft ist ab sofort ein Fixpunkt in seinem Turnierkalender. „Ich war schon immer sehr wissbegierig und das Unterrichten hat mir schon immer Spaß gemacht. Dieses Turnier ist aber wirklich eine tolle Sache, und ich werde mich im nächsten Jahr besser vorbereiten und an meiner Fitness arbeiten.“ Womit schon jetzt feststeht, wer auch im Jahr 2023 zu den Titelanwärtern der Deutschen Golflehrermeisterschaft gehören wird: Ben Parker vom GC Gut Lärchenhof.
Dass ehemalige Tourprofessionals, die ins Teacher-Fach gewechselt haben, bei der Deutschen Golflehrermeisterschaft die Nase vorne haben, setzte sich am Hardenberg auch im Wettbewerb der Damen fort: Ann-Kathrin Lindner, einst Mitglied der Ladies European Tour und dort in der Saison 2013 siegreich beim Honma Pilsen Golf Masters, arbeitet inzwischen in ihrem Heimatclub Burgdorfer GC als Golflehrerin und unterrichtet Amateure. Bei der DM 2022 der Teacher in Northeim lieferte sich die 34-Jährige einen spannenden Schlagabtausch mit Lokalmatadorin Aline Heurich und Chrissy Germershaus, der Titelverteidigerin. Diese beiden teilten nach dem ersten Durchgang und jeweils einer 74er-Runde auf dem Niedersachsen Course Rang 1, nach 36 Löchern lag dann Chrissy Germershaus alleine an der Spitze und hatte mit 8 über Par vier Schläge Vorsprung vor ihren schlaggleichen Kontrahentinnen. Am Finaltag aber lief wenig nach Wunsch für Chrissy Germershaus, die ihre Schlussrunde mit einem Triple-Bogey begann und mit zwei Doppelbogeys beendete und am Ende eine 84 unterschreiben musste. Ann-Kathrin Lindner hingegen spielte vor allem dank starker Putts eine gute 76er-Runde, womit sie Aline Heurich (78 Schläge) letztlich auf Rang 2 verwies, selbst ihren ersten DM-Titel unter Dach und Fach brachte und ganz nebenbei auch eine alte Rechnung mit dem Niedersachsen Course des Hardenberg GolfResort beglich: In den Jahren 2011 und 2012, damals noch als Amateurin, war sie an selber Stelle jeweils Deutsche Vizemeisterin geworden, zweimal nur knapp geschlagen.
„Ich bin nicht sehr gut ins Turnier gestartet und hatte mit Bogey und Doppelbogey am Ende des zweiten Tages ein ärgerliches Finish, habe mich aber heute herangekämpft und am Ende glücklich gewonnen – ich bin super zufrieden“, so Ann-Kathrin Lindner nach dem Gewinn des Deutschen Meistertitels 2022. Auch die Burgdorferin hat lange Zeit keine Turniere gespielt und empfand umso mehr Spaß, wieder einmal selbst am Abschlag zu stehen. „Diesen Wettkampf zu haben, das hat mir gefehlt!“ Wobei inzwischen auch bei ihr das Teachen klar an erster Stelle steht: „Es war sehr schön, die Kolleginnen und Kollegen wieder einmal zu treffen, und es hat Spaß gemacht hier am Hardenberg, aber ich freue mich jetzt schon wieder sehr aufs Unterrichten.“
Das ist eine Leidenschaft, die Ann-Kathrin Lindner und Ben Parker übrigens auch mit dem Senioren-Champion gemeinsam haben, der wie schon in der Saison 2020 Martin Hastie heißt, aus Schottland kommt und seit vielen Jahren im bayerischen GC Herzogenaurach unterrichtet. Bei der German PGA Teachers Championship 2022 setzte sich der 52-Jährige mit gesamt 2 unter Par durch, wobei er die Grundlage für seinen Erfolg mit einer phantastischen 66er-Runde im zweiten Durchgang auf dem Niedersachsen Course legte. Nach 54 Löchern lag Hastie mit Runden von 74, 66 und 74 Schlägen einen Zähler vor Titelverteidiger Mark Stevenson vom GC Gut Rieden am Starnberger See, der mit 68 Schlägen zwar die beste Finalrunde des gesamten Feldes spielte, das Stechen aber durch ein Dreiputt-Bogey am letzten Loch des Turniers verpasste.
„Ich bin sehr stolz, dass ich dieses Turnier erneut gewinnen konnte“, so Martin Hastie, der sich den Titel des Deutschen Golflehrermeisters der Senioren in der Saison 2020 zum ersten Mal geholt hatte, damals auf der Golfanlage von WINSTONgolf. Am Hardenberg trat er erneut in Bestform an – und exzellent vorbereitet: „Schon in den letzten Wochen habe ich in Trainingsrunden sehr gut gespielt, und ich wusste, dass ich hier eine Chance habe, erneut zu gewinnen. Es ist dann alles tatsächlich super gelaufen für mich. Mein Spiel rund ums Grün war sehr gut, und vor allem im Runde 2 war auch das Putten wirklich sehr gut.“ Da lochte der Schotte auf dem Niedersachsen Course insgesamt siebenmal zum Birdie ein, musste nur ein einziges Bogey hinnehmen und spielte mit einer 66 die beste Runde des gesamten Turniers, über alle Konkurrenzen und Tage hinweg.
„Da sind wirklich viele Putts gefallen“, so Hastie, der sich mit zwei Proberunden akribisch auf das Turnier vorbereitet und am Ende viel Lob für die gesamte Veranstaltung im GolfResort Hardenberg hatte: „Das Turnier war exzellent organisiert, und beide Plätzen waren ganz hervorragend präpariert, auch mit sehr schnellen Grüns – das ist insbesondere für diese Jahreszeit eine ganz tolle Leistung! Insgesamt war es eine ganz tolle Deutsche Meisterschaft.“ Mit drei ebenso starken wie sympathischen Champions!
Die Ergebnisse des Turniers sowie eine Fotogalerie der German PGA Teachers Championship 2022 sind auf der Website der PGA of Germany unter www.pga.de abrufbar.
Foto: PGA/Ann-Kathrin Lindner