Sie legen den Grundstein für den Spaß am Golfsport, für Freude und Erfolg im Training und für erfolgreiche Karrieren im Leistungssport: Die Jugendtrainer der Clubs, Golfschulen und Golfanlagen. Besonderes Engagement haben in den Jahren 2020/2021 Anja Engelhardt und Verena Scholz gezeigt, die eine virtuelle Lern- und Übungsplattform entwickelt haben, und dafür den PGA Award „Jugendtrainer Breitensport“ erhalten. Die Auszeichnung in der Kategorie Leistungssport geht an Sebastian Rühl, den DGV Bundestrainer der Mädchen, der mit seinen Spielerinnen mehrere internationale Titel holte.

München – Perfektes Teamwork über Club-Grenzen hinweg: Gemeinsam haben Anja Engelhardt, PGA Golfprofessional im GC Mannheim-Viernheim, und Verena Scholz, Golfprofessional im Licher GC, eine virtuelle Lern- und Spielplattform für den Golfsport entwickelt. „Complete Performance Program“, kurz CPP heißt ihre Entwicklung, die unter www.cpp-golf.de abrufbar ist, den Untertitel „The Absolute Athlete“ trägt und ein modernes, effektives und jederzeit zum Beispiel auf einem Smartphone verfügbares Trainingstool darstellt. „Unser Programm soll den Golflehrer vor Ort nicht ersetzen, sondern seine Arbeit unterstützen und die Jugendlichen und Mannschaftsspieler zu mehr eigenständigem und produktivem Training motivieren“, erklärt Anja Engelhardt.
Die Plattform beinhaltet eine Bibliothek mit Informationen und Übungen zu golftechnischen, mentalen und athletischen Inhalten. Im Mentalbereich gibt es beispielsweise Trainingsaufgaben und Tipps für Drucksituationen, im Übungsbereich stehen unter anderem 500 Übungen für Bambinis, Kinder und Jugendliche bereit. Anja Engelhardt: „Alle Übungen sind in Perioden und Schwierigkeitsstufen untergliedert. Somit kann CPP für Spieler aus dem Breiten- wie Leistungssport genutzt werden.“
Damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es einen Gaming-Bereich, in dem man sich auf verschiedenen Plätzen beweisen kann, außerdem stehen Statistik-Tools zur Verfügung, die es Spielern und Trainern erlauben, Leistungen einzuordnen. Verena Scholz: „Kinder und Jugendliche sind heutzutage Digital Natives: 51 Prozent der 6- bis 13-Jährigen und 97 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen ein Handy oder Smartphone. Hier ist CPP ein einfacher Zugang für Golfer jeder Spielstärke. Das Programm bietet vielfältige Trainings- und Spielformen in digitaler Form, die wir ständig erweitern.“

„Als absolut spannend“ beurteilte PGA Vizepräsident Oliver Neumann das Programm – er überreichte online den Preis an die beiden erfolgreichen Trainerinnen. „Die Idee ist eigentlich wegen Corona entstanden“, erzählte sodann Verena Scholz: „Im Lockdown haben wir im Garten Videos für unsere Schüler gedreht, und Bekannte aus anderen Sportarten hatten alle coole Trainingstools auf ihren Handys, während wir bei den Plänen noch mit Zetteln gearbeitet haben. Das war richtig oldschool, und wir haben dann beschlossen, das zu ändern.“ Mit Erfolg: Heute setzt unter anderem der Hessische Golf Verband auf CPP, und zahlreiche Clubs und Kolleginnen und Kollegen haben ebenfalls Interesse angemeldet. Neuester Entwicklungsschritt: Auf Anfrage erstellen die beiden PGA Golfprofessionals und CPP-Erfinderinnen individuelle, digitale Trainingspläne.

Mit Deutschlands Mädchen an die Spitze in Europa
Als Bundestrainer der Mädchen des Deutschen Golf Verbands (DGV) ist Sebastian Rühl seit 2013 für den weiblichen Spitzen-Nachwuchs des DGV verantwortlich. Und der überzeugte in den letzten beiden Jahren mehr denn je: 2020 wurden die DGV-Mädchen Europameister, Kaderspielerin Paula Schulz-Hanßen holte außerdem den Einzel-Titel bei der EM der Damen. Beim European Young Masters siegten Rühls Spielerinnen zuletzt dreimal in Folge – 2019 holte Paula Schulz-Hanßen den Titel, 2020 gelang dies Emilie von Finckenstein, wobei Charlotte Back für einen Doppelerfolg des Team Germany sorgte, und 2021 war Helen Briem erfolgreich. Die spielte im selben Jahr auch im Ping Junior Solheim Cup Team – genauso wie Paula Schulz-Hanßen. Charlotte Back gewann 2021 schließlich die Irish Women’s Open. Erfolge, die auch international viel Aufmerksamkeit erregten und unter anderem dazu führten, dass Sebastian Rühl bereits zweimal zum Vizekapitän des europäischen Ping Junior Solheim Cup Teams berufen wurde – als erster Mann überhaupt in der Geschichte des Wettbewerbs.

„Eine ganzheitliche, individuelle Förderung der Athletinnen steht bei uns im Mittelpunkt“, so Rühl zu seiner „Philosophie der Förderung“. Entscheidend dabei sei, dass dies nicht nur die Philosophie im Junior Team Germany ist, sondern sich diese Sichtweise heute viel weiter über Golf-Deutschland im Leistungssportbereich erstrecke, als dies jemals der Fall gewesen sei. Rühl: „Entsprechend toll ist es, zu beobachten, wie die einzelnen Systeme und Strukturen von Clubs, Landes- und Bundeskadern immer mehr miteinander verbunden sind und sich immer besser ergänzen und harmonieren. Dies betrifft Leistungsdiagnostik, Athletiktraining, langfristige Auslegung der Förderung, Kompetenzprofile und die Zusammenarbeit mit Experten in unterschiedlichen Bereichen, um nur einige Eckpfeiler der stetig besser werdenden Förderung von Jugendlichen zu nennen.“

Rühls Anliegen: „Den Titel Jugendtrainer Leistungssport 2020/2021 sehe ich als Auszeichnung für den gesamten weiblichen Nachwuchsbereich. Ich möchte hier ganz ausdrücklich alle verantwortlichen PGA Golfprofessionals einschließen, welche als Heim- oder Landestrainer oder als Co-Nationaltrainer täglich Beeindruckendes leisten und maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass wir im weiblichen Nachwuchsbereich in den letzten Jahren derartig große Erfolge verzeichnen konnten. An sehr vielen Orten in Deutschland wird ganz hervorragende Arbeit geleistet.“
Informationen zur PGA of Germany, zu ihren Mitgliedern und zum Beruf des PGA Golfprofessionals sind auf der Website des Berufsverbands unter www.pga.de abrufbar.



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