Am vergangenen Freitag stand das Sheraton Davos Hotel Waldhuus ganz im Zentrum des Arabella Golf Cups. Quasi als erweiterter Garten des renommierten Hauses wurde über die Totaldistanz emsig gewetteifert. Das Organisationskomitee für den Anlass zauberte viel Überraschendes aus dem Ärmel.

Für einmal stand das Waldhuus ebenso für Golfsekretariat, Starterhaus und Haus des leiblichen Wohls der Turnierteilnehmer/-innen. Aus diesem Grund erfolgte der Start über die 18 Löcher beim zweiten Abschlag. Jedenfalls: Die Multifunktionalität des Hotels sowie die perfekt Bewältigung des Abendanlasses durch die bravouröse Mitarbeit aller Beteiligten verdienen ein dickes Lob.

Ungewöhnlich am Strassenrand vis-à-vis vom Waldhuus postierte sich der Starter und erklärte den Spielern den detaillierten Ablauf des Arabella Golf Cups. Das Rahmenprogramm stand unter bayerischem Hoheitszeichen, was allseits Gefallen hervorrief. So hielt etwa die Münchner Brauerei Paulaner ausgewachsene Fässer feil, gewissermassen als genüssliches Labsal für biertrinkende Mitstreiter. Je nach Bedarf, gleich zweimal begleitet von einer bayrischen Brotzeit, durften dabei verlorene Flüssigkeiten und Energiewerte wohlschmeckend aufgetankt werden.

Für Überraschungen sorgte ebenso das Golfspiel. Von der Handicapklasse bis 13.9 wurden einige Extraabschläge verlangt, wodurch sich Distanzen erschwerend in die Länge zogen. Vater Wolfram und Sohn Kilian Rainhalter kamen damit perfekt zu Rande. Sie spielten ihr Handicap ohne Platzkenntnisse und räumten gleich die ersten zwei Nettopreise in ihrer Kategorie ab. Gianni Bianchi packte die Gelegenheit beim Schopfe, nutzte den Heimvorteil rund um sein Wohn- und Gästehaus und spielte sich auf den guten dritten Rang. Casare Bianchi strich bei der dritten Kategorie viel Anerkennung ein. Hier ging es nicht um die Rangierung, sondern um die Tatsache, dass der Senior mit Jahrgang 1924 problemlos 18 Löcher Golf an einem Stück bewältigte. Sein Sohn Silvio Bianchi sorgte dafür, dass die Familie Bianchi aus Domat/Ems trotzdem einen Preis mit nach Hause nehmen durfte. Er belegte Platz zwei in der Kategorie Hcp 14 bis 23.9. Der Sieger der Kategorie 24 bis PR, Lukas Wiltfang, durfte aufgrund seines Alters zwar schon Wein trinken. Beim Ausschank des ersten Glases wollte man ihm jedoch die Volljährigkeit nicht ganz abnehmen, weshalb ihm beinahe eine Ausweiskontrolle drohte. Der Jungspund liess es sich natürlich nicht nehmen, sein erstes Handicap und seinen ersten Turniersieg mit 44 Nettopunkten gebührend zu feiern.

Nach dem Golfspiel sollte eigentlich die Balance zwischen Kalorienverbrauch und -zufuhr wieder ins Lot gebracht werden. Das tut man in aller Regel mit Essen und Trinken. Doch da sich die Akteure während und nach dem Spiel so oft verpflegen durften, wie sie dazu Lust verspürten, kippte in der Fülle bayerischer Spezialitäten im Rahmen des Abendanlasses die Waage klar und deutlich auf eine Seite. Die Preisverteilung fand an drei verschiedenen Stellen im Saal statt. Dadurch ergaben sich lebendige Wortwechsel zwischen Patrik Wagner vom Organisationskomitee, Hubert Oswald, Brandmanager ArabellaGolf Mallorca, Österreich und Schweiz und Geschäftsführer der Arabella-Golfanlage Schloss Egmating bei München, und Eva Stöcklin, Manager Golf Club Davos. Auch hier darf von einer Überraschung gesprochen werden, denn die Idee war neu, wie Vertreter der Organisation mit Worten und Preisen die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden auf sich zogen. Die Golfsportnovizen Martin Koepfli (Direktor Sheraton Davos Hotel Waldhuus) und Bianca Binder (Marketingverantwortliche im Sheraton Davos Hotel Waldhuus) meisterten ihr Debüt als Turnierorganisatoren mit Bravour und ernteten mit ihrer Crew verdient tosenden Applaus. Vertretend für die Arabella Schweiz in Chur, profilierte sich Patrick Niggli als wortgewaltiger Redner, weshalb er die feine Tafel erst nach der Ansprache so richtig zu geniessen wusste.

Die positive Stimmung des Abends spannte einen weiten Bogen und sublimierte sich gegen Ende der Veranstaltung in angeregten Diskussionen, in denen männiglich über das schönste Dirndl des Abends sinniert wurden. Der Tagessieger und einer der jüngsten Teilnehmer, Kilian Rainalter aus dem Allgäu, gilt als Kenner der Szene und weiss, von was er spricht: „Bei uns geht man zu jedem Fest – einschliesslich Hochzeiten – in der Tracht.“ Aus diesem Grund wusste er haargenau, wie ein traditionelles Dirndl auszusehen hat: „Auf jeden Fall muss das Trachtenkleid bis über die Knie reichen, denn zu kurze Dirndl dürfen nicht prämiert werden.“ Gottlob wurde man sich zu guter Letzt doch noch einig. Barbara Dürst und Gabi Halter durften wegen ihrem schönen traditionellen Schnürkleidchen anerkennende Preise entgegennehmen. Damit hiess es: Ende gut, alles gut.

Auszug aus der Rangliste:

Netto Hcp Pro bis 13.9: 1 Kilian Rainalter, 34; 2 Wolfram Rainalter, 34; 3 Gianni Bianchi 33. Netto Hcp 14 bis 23.9: 1 Nicole Haldi, 39; 2 Silvio Bianchi, 37; 3 Peter Brunner, 35. Netto Hcp 24 bis PR: 1 Lukas Wiltfang, 44; 2 Marina Cherkasenko, 34; 3 Alison Gustavsson, 39.