Vom 11. bis 13. September 2015 spielten die besten deutschen Junggolfer um die Deutschen Meisterschaften (DM). Bei den Mädchen in der Altersklasse 14 landete Nina Lang einen Rekord-Start-Ziel-Sieg mit dem besten Allzeit-Ergebnis. In der AK18 belegten Julia Meindl, Pia Ohlenbusch, Michael Hirmer und Matthias Schmid Plätze unter den Top Ten.

Als einziger Spielerin im gesamten Feld gelang es der erst 14-jährigen Nina Lang bei den Deutschen Meisterschaften der AK 14 drei Runden unter Par zu spielen: 71+69+69 = 209 Schläge und insgesamt 7 (!) Schläge unter Par. Und das auf einem recht schwer bewerteten Platz, dem GC Hofgut Praforst. Dementsprechend hatte die junge Reichswald-Mannschaftsspielerin nach dem Course Rating (CR) sogar 11,8 Schläge unter dem Platzstandard gespielt – ein absolut sensationelles Ergebnis. Am Ende hatte Nina Lang, die im GC am Reichswald nicht nur in der Mädchenmannschaft spielt, sondern bereits zur Stammbesetzung der Erstliga-Damenmannschaft gehört 13 Schläge Vorsprung auf das Feld. Ihr Gesamtergebnis von 7 Schlägen unter Par ist das beste Allzeitergebnis, das in einer Deutschen Meisterschaft in dieser Altersklasse über 3 Runden gespielt wurde.

Nina Lang war nach dem Triumph glücklich und analysierte: „Die Runde ist perfekt gelaufen. Der Putter war zwar nicht heiß und ich hatte einige Längenprobleme, aber ich konnte an manchen Löchern den Ball gut an die Fahne legen und so das Birdie spielen. Es ist ein wahnsinniges Gefühl, Deutsche Meisterin zu werden und den Pokal wieder mit nach Bayern nehmen zu dürfen. Dass ich mit einem so großen Vorsprung gewinne, hatte ich nicht erwartet.“

Besonders erwähnenswert: Am zweiten Spieltag gelang Nina Lang eine bogeyfreie Runde – der (selten erfüllte) Wunsch jedes Profi-Golfers. Das ist absolut grandios und kann nicht hoch genug gelobt werden. Geradezu nebenbei streute sie in der Mitte der Strecke drei Birdies ein, die sie auf schlussendlich 3 unter Par für den Tag brachten.

Dabei fand die 14-Jährige in den Trainingstagen den Platz eher lang, und war gar nicht so zuversichtlich. „Im Turnier ist Nina aber schon richtig abgebrüht, eine ‚coole Socke‘, sie hat, wie man so schön sagt, einen alten Kopf auf jungen Schultern“, kommentierte Trainier Igor Arendt ihr selbstbewusstes Spiel und vor allem ihre Turnierpraxis. Nina gehöre, so Arendt zu den Spieler/Innen, die, wenn es darauf ankommt,sich gut fokussieren können. Und sie verfüge eben bereits über eine für ihr Alter enorme Turniererfahrung.
Längst misst sich die Schülerin nicht nur mit Gleichaltrigen. Mit dem Mädchenteam des GC am Reichswald holte sie vergangenes Jahr Silber bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in der Altersklasse der bis 18-Jährigen. In Einzelwettkämpfen war sie 2014 die jüngste Bayerische Jugendmeisterin aller Altersklassen. Seit zwei Jahren bereits spielt sie regelmäßig Einsätze im Damenteam des GC am Reichswald, in diesem Jahr sogar in der Ersten Bundesliga. Sozusagen als Vorbereitung für die Jugend-DM hatte die zierliche, quirlige Schülerin eine Woche zuvor die Deutsche Damenmeisterschaft mitgespielt und als geteilte Elfte beendet. Im Frühjahr hatte sie darüber hinaus, damals noch 13-jährig, für die Deutschen Lochspiel-Meisterschaften der Damen gemeldet und ungerührt an Nationalspielerinnen vorbei  sich bis ins Halbfinale und auf den 4. Platz gespielt. „Ihr Fleiß und ihre Beharrlichkeit sind bewundernswert, davon könnte sich manche Damenspielerin eine Scheibe abschneiden“, lobt dementsprechend auch ihr Trainer. Ziel Profi? Daran lässt Nina Lang keinen Zweifel: „Das ist mein größter Wunsch, dafür trainiere ich.“

Zur gleichen Zeit fanden im GC Weimarer Land die Deutschen Meisterschaften der Jungen und Mädchen der Altersklasse bis 18 Jahre statt. Nach einem schwachen Auftakt in Runde 1 gelang es dem frisch gekürten Deutschen Herrenmeister Michael Hirmer nicht, seinen Jugendmeistertitel von 2014 zu verteidigen. Trotz einer grandiosen Schlussrunde von 5 Schlägen unter Par und einem Gesamtscore von 207 Schlägen (-6) reichte es am Ende nur für den 7. Platz, schlaggleich mit Teamkollegen Matthias Schmid. 

Bei den Mädchen erzielten Julia Meindl und Pia Ohlenbusch einen hervorragenden 5., respektive 9. Platz.